Freitag, 28. Februar 2014

"Bloß keinen Jazz..." - Klaus Musikkolumne Teil 9: Patti Smith



Heute kaum mehr vorstellbar, aber Ende der 70er Jahre traf man sich nachts vor dem Fernseher, um dann gemeinsam eine Fete zu feiern. Damals lief der Rockpalast. Um 23.00 Uhr ging die Sendung los und hörte dann irgendwann am frühen Morgen wieder auf.
In diesen Jahren waren bei den Rockpalast-Konzerten Musiker und Bands wie Rory Gallagher, Peter Gabriel, Johnny Winter, ZZ Top, Police, Van Morrison, The Kinks, Gianna Nannini oder The Who live zu sehen und zu hören. Und das so lange, bis man vor dem Fernseher irgendwo auf dem Fußboden oder wo auch immer einschlief.


Eines der interessantesten Konzerte, zumindest in meiner Erinnerung, war die 4. Rockpalast-Nacht 1979, denn zwischen der J. Geils Band und Johnny Winter trat dort die Patti Smith Group auf. Dabei lieferte Patti Smith sicherlich einen der ungewöhnlichsten und beeindruckendsten Auftritte in der Geschichte des Rockpalastes ab.
Es war bestimmt nicht die musikalisch beste Performance, aber man musste einfach zusehen und zuhören bei diesem seltsamen Auftritt, in dem sich die Lyrikerin und Musikerin als eine Art Hohepriesterin des Punk und Rock ‘n‘ Roll darstellte. Die Möglichkeit, dass sie zu dem Zeitpunkt ebenso wie ein großer Teil der Zuschauer in der Halle oder vor dem Fernseher stimulierende Mittel zu sich genommen hatte, ist recht wahrscheinlich. Auf „You Tube“ kann man sich hier einen kleinen Eindruck von diesem Auftritt verschaffen.

Kurz nach diesem Rockpalast-Konzert zog sich Patti Smith aus dem Rockgeschäft zurück und kam erst wieder 1988 mit ihrer LP „Dream of Life“ zurück ins Musikgeschäft. Obwohl die „Godmother of Punk“ inzwischen fast 40 Jahre im Geschäft ist, wenn auch mit großen Unterbrechungen, gibt es von ihr nur 10 Alben, von "Horses" (1975) bis zu "Banga" (2012).
Einen wunderbaren zusammenfasenden Überblick bietet die Doppel-CD „Land“ eine Art Greatest Hits Zusammenstellung. Darauf ist natürlich auch der Party-Kracher „Beause The Night“, ein Song der ihr von Bruce Springsteen überlassen wurde, aber der erst durch die Version von Patti Smith richtig gut wurde.

Empfehlen möchte ich noch ihr  wunderbares Buch „Just Kids“, in dem die Musikerin, Fotografin, Malerin und Schriftstellerin ihre Freundschaft mit dem Fotografen Robert Mapplethorpe im New York Ende der 1960er Jahre beschreibt, eine Zeit, die 10 Jahre vor ihrem legendären Rockpalast-Auftritt liegt. Und wer mehr über die musikalischen und schriftstellerischen Einflüsse, über ihre Songs und Leben erfahren möchte, der kann auf das Buch von  Wolfgang Haberl „Patti Smith“ zurückgreifen.

Sonntag, 23. Februar 2014

Music, music, music...!!!

"Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum"...sagte schon Nietzsche. 


Ich stimme ihm zu, wobei für mich persönlich "ohne Bücher wäre das Leben ein Irrtum" das noch treffendere Zitat wäre. Trotzdem finde ich, dass das Thema "Musik" in den vergangenen Wochen hier viel zu kurz gekommen ist. Deswegen erkläre ich die nächste Woche zur "Woche der Musik" auf meinem Blog. Es wird wieder eine Kolumne meines Vaters geben - diesmal über Patti Smith. Ich empfehle euch kleine feine (Musik)festivals im kommenden Frühling und Sommer. Und außerdem stelle ich euch meine aktuellen Lieblings-Entdeckungen des deutschsprachigen Musikmarkts vor. Denn die Bands und SängerInnen, die auf Deutsch singen, habe ich hier bisher viel zu sehr vernachlässigt, obwohl ich deutschsprachige Musik wirklich sehr liebe.

Also, freut euch auf die nächste Woche und lest fleißig!

Montag, 17. Februar 2014

An den Mann gebracht...: "(Don't) be my Valentine..."

Einmal im Jahr gibt es diesen Tag, an dem Paare ganz offiziell nett zueinander sein müssen und zusätzlich ein schönes, am besten hochromantisches Geschenk parat haben sollen. Doch da fängt bereits das Problem an - denn was ist eigentlich Romantik? Was sind ihre Symbole, bzw. gibt es diese überhaupt oder sind sie nicht vielmehr  eine Erfindung der Konsumgesellschaft, damit möglichst viele Paare möglichst viel Geld in Süßigkeiten, Blumen, Schmuck und niedliche Stofftiere investieren, um ihre Beziehung dadurch vermeintlich am Laufen zu halten?

Und warum sollten eigentlich meine Gefühle für einen Mann plötzlich intensiviert werden, nur weil eine Kerze auf dem Tisch leuchtet, sich daneben Rosen befinden und im Hintergrund langsame Musik läuft? Dabei habe ich nichts gegen gemütliches Licht oder schöne Musik im Allgemeinen, doch wer hat euch Männern gesagt, dass so etwas der Inbegriff der Romantik ist und ALLE Frauen derartige Situationen mögen? Es geht aber natürlich noch schlimmer: Nehmen wir als Beispiel das institutionalisierte "in die Sterne gucken". Schon als Baby soll ich, laut Aussage meiner Mutter, geweint haben, wenn ich nachts in den sternenklaren Himmel geschaut habe und noch heute gibt ein Blick gen nächtlichen Sternenhimmel mir einfach nichts. Oder z.B. selbstgeschriebene Gedichte...brrrr, ein vorgetragenes Liebeslied nebst Gitarrengeklimper...aaahh - beides weckt bei mir (und soweit ich weiß auch bei einer Vielzahl anderer Frauen) einen starken Fluchtimpuls. Klar, es wird auch Frauen gben, die all dies mögen, doch sind wir ja alle Individuen mit den unterschiedlichsten Vorlieben. Und deswegen warne ich eindringlich davor, die Frauen an sich als Wesen abzustempeln, die Pseudoromantik lieben. 


Ich zweifle sogar generell an der Existenz von Romantik. Doch wenn überhaupt, dann wäre für mich die romantischste Geste schlechthin, gemeinsam eine Weltreise zu machen. Wenn man sich danach dann noch mag, dann bedeutet das wohl auch etwas.

Aber zurück vom Begriff der Romantik im Allgemeinen zu Herrn Valentin im Speziellen. Warum brauchen Menschen, die sich ernsthaft mögen einen von der Konsumgesellschaft initierten Tag, um sich ihre Zuneigung zu zeigen? Sollte da nicht vielmehr eine gewissen Freiwilligkeit hinterstehen, durch die das Ganze dann auch glaubwürdiger würde? Und warum gibt es eigentlich einen Tag für Paare und keinen für Singles, an dem all diejenigen beschenkt werden, die sich für ein Leben ohne Partnerschaft entschieden haben? Oder was ist z.B. mit einem Tag der Freundschaft? Und nein, ich wettere nicht gegen den Valentinstag weil ich eine Singe-Frau bin. Auch in meinen Beziehungszeiten habe ich diesen Tag nie zelebriert und das auch immer frühzeitig an meine jeweiligen Freunde herangetragen. Verwunderlicherweise habe ich als Reaktion fast immer verwunderte bis enttäuschte Blicke geerntet. In meinen Augen seid ihr, liebe Männer, nämlich diejenigen, die an dieser gesellschaftlichen Institutionalisierung der Romantik hängen, fast besessen an ihr festhalten wollen, und viel weniger wir Frauen. So wurde es mir zumindest von meinen bisherigen Erfahrungen gelehrt. Wenn dem nicht so ist, dann protestiert, belehrt mich eines Besseren.

Dienstag, 11. Februar 2014

Montag, 10. Februar 2014

A Blogger's Life... Teil 4: Lena Catarina von "Mit Handkuss"


Lena, du blogst auf deiner tollen Seite mit dem Namen „Mit Handkuss“. Wie und wann kamst du zum Bloggen?


MIT HANDKUSS habe im April 2012 gegründet. Es waren private Umstände und mein berufliches Umfeld, das mich motivierte, MIT HANDKUSS zu gründen. Schlussendlich war es aber mein Drang, mich mitzuteilen. Lust und Frust eben.

Die Bloggerin Lena Catarina

 

Du lebst in Österreich, in der wunderschönen Stadt Wien. Was verbindest du mit der Stadt? 


Wien ist gemütlich. Etwas langsam. Meistens grantig. 



Und hast du Tipps für mich und meine Leser, was besondere Orte, Kunst, Kultur, Shopping oder einfach nur Kaffee trinken in Wien betrifft?


Landtmann´s Jausenstation in Schönbrunn ist ein zauberhafter Ort, setzt auf regionale Spezialitäten und wurde im Oktober 2012 neueröffnet. Wenn ich die Stadtnähe bevorzuge, verschlinge ich die beste Kardinalschnitte im Gartencafé (traumhafter Garten im Sommer) in der Stumpergasse 3. 


Ansonsten schlendere ich gerne in Wiens Kreativbezirk, Neubau, herum. Hier befindet sich nicht nur das Westlicht, das Rosenrot und Park, sondern auch das burnLAB mit verschiedensten Veranstaltungen wie Kollektionspräsentationen, Flohmärkten, Release Parties und Filmvorführungen.  



Bleibt dir noch Zeit, um regelmäßig zu reisen? Bist du auch mal in Hamburg gewesen? Wenn ja, was ist dir in Erinnerung geblieben? Wenn nein, was für Assoziationen hast du, wenn du an die Stadt denkst?


Regelmäßig ist relativ. Jedenfalls war ich gerade im Dezember für drei Wochen in Florida und vergangenes Wochenende in Berlin. Nun stehen Chicago und Lissabon an.


Hamburg könnte ich auch mal wieder einen Besuch abstatten. In der Hansestadt war ich bereits einige Male – meistens jedoch aus beruflichen Gründen. In Erinnerung ist mir das East Hotel und sein Restaurant mit exzellenter Küche und fabelhafter Weinauswahl geblieben. 



Und zu guter Letzt noch eine zwei ganz andere Frage: Welche Musik hörst du zur Zeit am liebsten? Und hast du einen modischen Favoriten, ein Kleidungsstück, Accessoire oder einfach auch nur eine Farbe, für das Jahr 2014?


Aktuelle Lieder: For Everything by Wild Cuture, Blank Projekt by Neneh Cherry und Stolen Dance by Milky Chance. Ansonsten tönt Goldfish oder Live Sets von Klangextase aus meiner Musikbox.


Der Hype rund um „Fair Fur“ wird auch in diesem Jahr für reichlich Diskussion sorgen. Ich widme mich 2014 lieber den selbstgemachten Streetart-Kaschmirpullis zum selber sprayen. 



Vielen lieben Dank für deine Antworten und deine Zeit!

Sonntag, 9. Februar 2014

Arktisches Ambiente an der Ostsee


Mittlerweile zurückgekehrt nach Hamburg, habe ich wieder schnelllaufendes Internet, welches uns Rügen leider nicht bieten konnte (dafür viele andere tolle Dinge) und kann somit hier eine erste "Impression" der winterlichen Wochenendreise präsentieren...

Weitere folgen in Kürze!

Donnerstag, 6. Februar 2014

Miss Cathy on Tour: Reif für die Insel...

Es geht endlich mal wieder auf eine Mini-Reise. Heute Abend breche ich, zusammen mit zwei meiner lieben Freundinnen, auf die Ostsee-Insel Rügen auf, die bisher Neuland für mich darstellt. Dort werden wir unter anderem beschaulich in meinen Geburtstag "reinfeiern", Strand, Wald und Orte erkunden und, weil wir uns das allein zu Hause immer nicht trauen, ganz viele Horrorfilme schauen;-). Das wird definitiv schaurig-schön!

Mehr Berichte über die Insel inklusive Bildmaterial gibt es hier in einigen Tagen!

Bis dahin

Eure Cathy

Montag, 3. Februar 2014

"Der Hut steht mir gut" - meine neuen geliehenen Lieblingsstücke...

In Hamburg gibt es seit einiger Zeit die Kleiderei, eine Art Bibliothek für Kleidung. Hier kann man Kleider und Accessoires ausleihen, 4 Wochen behalten, diese zurückbringen und, wenn man möchte, wieder neue mitnehmen. 

Schon lange wollte ich der Kleiderei einen Besuch abstatten, habe es aber leider nie getan, da mir der Weg letztendlich zu weit war. Doch letzten Monat ist die Kleiderbücherei in die Bartelsstraße in der Schanze umgezogen und somit gut erreichbar geworden für mich. Vor einigen Tagen war ich da, wurde prompt Mitglied und habe mir 5 schöne Accessoires ausgesucht, die ich diesen Monat mein Eigen nennen kann...nach einem Hut suchte ich ohnehin schon lange und dieser steht mir bestens. 

Ach, und in Berlin (Prenzlauer Berg) hat die Kleiderei seit Kurzem auch eine Filliale - auf der Facebook-Seite gibts mehr Infos, plus Adresse natürlich.