Sonntag, 27. Oktober 2013

"Bloß keinen Jazz..." - Klaus Musikkolumne Teil 6

Kürzlich hatte ich ja schon angedeutet, dass der aktuelle Teil der Musikkolumne meines Vaters sich mit der Band beschäftigt, die ich seit Jahren liebe. "Element of Crime" machen einfach wunderbare melancholische deutschsprachige Musik und zwar schon seit Jahrzehnten. Ich kenne niemanden, der so poetische Songtexte schreibt wie Sven Regener...


Element of Crime



Element Of Crime zu loben scheint ja schon fast ein bisschen altbacken, denn seit fast 30 Jahren macht die Band wunderbare Musik. Trotzdem wird es nicht langweilig, den Texten von Sven Regener und der Gitarre von Jacob Ilja zu lauschen. Dazu Bass und Schlagzeug und dazwischen gibt es dann immer wieder einen Trompeten-Farbtupfer von Herrn Regener.


Offensichtlich macht die Band auch generationsübergreifend gute Musik, denn sie gefällt mir genauso gut wie Miss Cathy, die im Gegensatz zu mir auch schon ein Live-Konzert gesehen hat.


Rund 20 Alben hat die Band im Laufe ihrer Karriere herausgebracht, eins ist besser als das andere, und doch sticht ein Album hervor, weil es anders ist und dieses schon im Namen kundtut. „Fremde Federn“, ein Album nur mit Coverversionen. Es beginnt mit einem Lied von Freddy Quinn, „Heimweh“, und endet mit „Across The Universe“, einem Song der Beatles. Dazwischen finden sich so unterschiedliche Stücke wie „I Startet A Joke“ (Bee Gees), „Leise rieselt der Schnee“ und dazu passend ein anderer fast Weihnachtssong, „Last Christmas“ (Wham), „Ruf aus der Gruft“ (Kurt Weil), den „Motorcycle Song“ (Arlo Guthrie), oder Udo Lindenbergs „Leider nur ein Vakuum“. 



Songs, die für Tribut-Alben, als Filmmusiken, oder B-Seiten und Bonus-Tracks aufgenommen wurden. Das Interessante ist, so unterschiedlich die Originalinterpreten auch sein mögen, so unterschiedlich die Musikrichtungen waren, heraus kommt ein „Element Of Crime“ Album, das wie ein „Element Of Crime“ Album klingt und belegt, wie gut man sich mit fremdem Federn schmücken kann. Apropos „Fremde Federn“, es gibt ein paar Menschen, die gerne Alles, und Alles umsonst, aus dem Netz runterladen wollen und auf Sven Regener nicht gut zu sprechen sind. Dieser hat sich in einer Wutrede ziemlich negativ und ehrlich über die Gratiskultur im Netz ausgelassen und sich dafür viel Wut der Gratisdownloader eingehandelt.
 

Wer keine Musik hören mag, kann alternativ den neuen Roman von Sven Regener lesen: „Magical Mystery oder Die Rückkehr des Karl Schmidt“ (natürlich auch eine Anspielung auf die „Magical Mystery Tour“ der Beatles). Es ist gerade erschienen, mindestens genauso gut wie die Lehmann-Trilogie und fast so gut wie die Alben von Element Of Crime. (Anmerkung Miss Cathy: Zwar habe ich das Buch nicht gelesen, aber so gut wie die Musik kann es wohl kaum sein...)


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